Montag, 7. Januar 2013

Der Weg zum Buch...

Der Weg zum Buch...
           ... führt manchmal über Umwege!


Ich hatte mir nicht vorgenommen, ein Buch zu schreiben, schon gar nicht ein langes. Wirklich nicht!
Aber ich hatte mein Pokémon-Buch so bewundert... und natürlich auch das Videospiel dazu gespielt.
Also wieso nicht etwas darüber aufschreiben?!

Tja... so entstanden 2 Kapitel eines Romans, der leider, wie sein Nachfolger, verschollen ist, da ich ihn dummerweise bei der letzten Datensicherung nicht mit rübergepackt habe.
Die anfängliche Pokémon-Geschichte wurde zu einem "Mädchen-Buch" umgeschrieben. Dieses hieß "Millys Welt".

In Millys Welt gab es viele Charaktere, wobei einer für meine weitere Geschichte wohl am Wichtigsten erscheint. Denn es gab dort eine Evelyn Miller, eine entfernte Bekannte von Millys Freunden Lena und Milena, die den dreien durchaus komisch vorkam. Denn sie schien nicht zu altern und benahm sich sonst auch nicht normal. Sie war jedoch nur eine kurze Randerscheinung ohne weiteren Belang, zumindest in "Millys Welt".

Nach Millys Welt gab es eine Weile lang nichts mehr, zumindest nicht schreibtechnisch. Dann, irgendwann (ich weiß auch nicht mehr genau, wann) saß ich wohl irgendwo gelangweilt herum, ich weiß nicht mehr, was ich in dem Moment gerade gemacht habe, doch mir fiel eine Szene ein. Es ist die Szene im 2. Kapitel, als Emily bei Bryson im Büro sitzt *SPOILER* :)
Die habe ich dann geschrieben und wieder richtig Lust auf's Schreiben bekommen. In der Sekunde, in der Emily in Brysons Büro niedergeschrieben war, wusste ich, dass sie ein Doppelleben führen musste. Auf der einen Seite der ganz normale Teenager, mit dem ich mich identifizieren konnte, auf der anderen Seite der coole Special Agent. Ganz so extrem unterschiedlich sind Evelyn Miller und Emily Snow nicht geworden, das kann ich schon einmal sagen. Aber im Grunde ist es genau das, was ich damals schon wollte. Und ich war froh, dass ich die kleine Verrückte aus "Millys Welt" hatte - so hatte ich meine Hauptfigur.

Die erste Version von "Evelyn Miller - Gesucht" war sehr stark mit "Millys Welt" verknüpft, es gab zum Beispiel ein Telefongespräch exakt gleich in beiden Büchern. Die Verbindung habe ich nun in der Überarbeitung sehr stark abgeschwächt. Ich weiß noch nicht einmal, ob die Figuren aus "Millys Welt" überhaupt vorkommen werden, da sie jetzt einfach nicht mehr reinpassen.

So wirklich das alte Buch ist es jetzt auch nicht mehr. Ich bin ja auch nicht mehr die Alte, beim ersten Versuch war ich 14 bzw. 15 Jahre alt und nun bin ich 18. Mit der Zeit, den Erfahrungen und Erlebnissen verändert sich auch der Schreibstil!

Als die erste Version damals, am 31.1.2010, fertig war, hatte ich große Pläne damit. Jetzt im Nachhinein finde ich die erste Version nicht gut genug, um sie zu veröffentlichen, doch damals war es mein großer Meilenstein. Ich wusste, dass man natürlich noch daran arbeiten musste und es erst einmal die absolute Rohfassung von dem war, was man "Buch" nennen konnte. Ich schrieb mehrere Verlage an und von einem kam sogar etwas zurück! Sie fanden meine Buchidee "gut" und würden mir demnächst einen Autorenvertrag schicken.

Meine Euphorie wurde komplett gestoppt, als ich besagten Vertrag bekam. Vorher wusste ich es nicht, doch in diesem Augenblick wurde ich eines Besseren belehrt: Ich war an einen Druckkostenzuschussverlag geraten. Und besagter Verlag wollte knapp 11einhalb Tausend Euro, um mein Buch zu drucken. Sie lockten mit internationaler Veröffentlichung, Verfilmung und hohen Einnahmen, doch ich war nicht wirklich überzeugt. Zum Glück! Ich startete zwar ein paar Versuche, finanzielle Unterstützung zu bekommen, doch gab sehr schnell auf.

Die Schublade war lange Zeit zugeklappt, bis ich am 13. Oktober im Teamspeak eines Internetradios meine jetzige "Chefin" Britta kennenlernte. Die Radiochefin damals wusste von meinem Buch und dass Britta einen Verlag hatte - sie setzte uns zusammen und ein paar Minuten später war eine Leseprobe schon im Postfach ihrer Mitarbeiterin.

Diese bot mir an, zusammen das Buch zu überarbeiten und 2012 zu veröffentlichen. Ich antwortete nicht auf diese Mail. Ich weiß heute nicht mehr, warum ich nicht geantwortet hatte! Aber es war richtig so! Denn die Mail wäre eben nicht an Britta, sondern ihre Kollegin gegangen.

Zunächst ist der Traumstunden-Verlag bei mir in Vergessenheit geraten. In der Zwischenzeit hatte ich ein wenig an meinem Buch gearbeitet, aber nie wirklich Motivation dafür gefunden, es richtig anzugehen.

Bis ich am 26. August 2012, also fast 2 Jahre später, durch Zufall die Mail wieder entdeckte: Ich hatte gerade das Betriebssystem meines Computers neu aufgesetzt und das Mail-Programm eingerichtet, als sie mir wieder auffiel. Da ich mich fragte, warum ich damals nicht geantwortet hatte, schrieb ich eine Mail und schickte gleich ein überarbeitetes Kapitel mit.

Und ich hatte Glück! Denn statt an ihre Kollegin ging die Mail an Britta - und ich bin sehr dankbar dafür! Durch sie und den Traumstunden-Verlag habe ich so viele neue Bekanntschaften und Freunde gefunden, die mein Leben bereichern. Ich habe meinen Traumberuf als Lektorin entdeckt und endlich wieder Hoffnung und vor allem Arbeit in Evelyn Miller gesteckt.

Deshalb mein Rat an euch: Seht euch meine, oder besser gesagt Evelyns, Geschichte an! Wenn etwas, was euch am Herzen liegt, beim ersten Anlauf nicht klappt, dann gebt niemals auf! Dann soll es einfach noch nicht so sein! Alles, was ich damals als Unglück betrachtet habe, hat dazu beigetragen, dass ich nun Glück mit meinem Buch habe und das ist mir schon oft aufgefallen. Wenn etwas nicht klappt, dann einfach nur, weil etwas Besseres einfach noch ein wenig Zeit braucht.

Gebt nicht auf!

eure Jenny

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